Presseberichte

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Ökumenischer Bauerntag 2024

„ Kein Patentrezept, aber ein Werkzeugkoffer für erfülltes Leben“

Ökumenischer Bauerntag befasst sich mit der Balance von Betrieb und Familie.

Sonnenbühl- Genkingen

Das Interesse am Thema verbunden  mit Unterhaltung durch die „Fleggerätscha“ , der musikalischen Begleitung des Posaunenchors und der Bewirtung durch die Landfrauen war groß und die Brühlhalle war mit ca. 180 Besucher/innen gut gefüllt.

Das Evangelische Bauernwerk und das Katholische Landvolk als Veranstalter freuten sich über die zahlreichen Gäste aus nah und fern.

Sie gegrüßten den Referenten Erwin Ballis, der Geschäftsführer der Maschinenringe Deutschland ist. Aus seiner langjährigen Berufserfahrung beim Aufbau und der Entwicklung der Maschinenringe für erfolgreiche Kooperationen im landwirtschaftlichen und kommunalen Bereich sprach er über die Notwendigkeit , gut mit dem begrenzten Faktor Zeit umzugehen.

Zeit ist kostbar und trotz allen technischen Erleichterungen und dem Wissensfortschritt, bleibt immer weniger Zeit unter dem Strich übrig, die aber notwendig für die Balance im Leben ist.  Es geht also darum, aus dem knappen Faktor Zeit möglichst viel zu machen.

Sieben Werkzeuge des Zeitmanagements stellte er vor. Dazu gehören Effizienz der Arbeit ( Dinge richtig tun)  und Effektivität (die richtigen Dinge tun), Ordnung am Arbeitplatz (spart 20% Arbeitszeit), Berücksichtigung der Persönlichkeitstruktur, Prioritätensetzung, Vertrauen im Team und Kraft durch Sinn waren die Schlagworte.

Für ihn persönlich ist in den letzten Jahren besonders der Einsatz für den Aufbau von Maschinenringen im Senegal (Westafrika) sinnstiftend und kraftgebend geworden.

Dass immer noch 800 Millionen Menschen Hunger leiden und alle 13 Sekunden ein Kind unter 5 Jahren weltweit an Hunger stirbt, lässt ihm keine Ruhe mehr und dürfen auch wir nicht als unveränderbar hinnehmen, so sein Appell. Und Senegal fehlt es nicht an den natürlichen Ressourcen, sondern an technischem Fortschritt, um Ernährungssouveränität  erlangen zu können.

In nur 4 Jahren wurden mit einem Startkapital des bayrischen Landwirtschaftministeriums in Senegal die ersten 3 Maschinenringe gegründet, heute sind es 7 regionale, 110 lokale Gruppen mit 25.000 ha Ackerfläche, und 22.000 Familien erfahren dadurch Existenzsicherung.

Es geht aber immer darum, nur Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten und einen Schneeballeffekt auszulösen.

Gemeinschaft und Wirtschaftlichkeit zu kombinieren, sei der Schlüssel zum Erfolg, ob hier oder im Senegal. Und sich immer wieder zu prüfen, wie sinnvoll unser Tun ist. Hat es Bestand über mein Leben hinaus, wird unser Tun und Lassen in 100 oder gar 500 Jahren eine Rolle gespielt haben?

Mit dieser Frage beendete Erwin Ballis seinen Vortrag und gab damit seine aufmerksamen Zuhörer/ innen nicht durch Werkzeuge sondern auch „Hausaufgaben“ mit auf den Weg.

Renate Wittlinger, 04.03.2024