Bodenschutz und Flächenverbrauch – zwischen Dilemma und Chance
Zum bundesweiten „Tag der Allee“ am 20. Oktober luden die Initiative „Hohenloher Sorge“ und die Ländlichen Heimvolkshochschule Hohebuch zu einem Vortrags- und Diskussionsabend ein.
„Die Initiative kam ins Rollen durch die Gefährdung der Hohebucher Allee durch den Ausbau des Gewerbeparks Hohenlohe“, führt Hubert Meixner, einer der Begründer der „Hohenloher Sorge“ ins Thema ein. Wegen einer neuen Straßenführung wird die um 1870 angelegt Allee durchschnitten. Das macht vielen in der Region große Sorge.
„Durch die Absenkung des Grundwasserspiegels ist der Bestand der Allee zusätzlich gefährdet“, betont Hedwig Maier, Künstlerin und Fotografin aus Schwäbisch Hall, in ihrer Einführung zu den ausgestellten Kunstwerken. Neben Hedwig Maier nahmen Künstlerinnen des Kunstvereins Bretzfeld die Sorge um die Hohenloher Allee zum Anlass, sich mit dem Thema Allee zu beschäftigen. Darunter auch Karin Laute, deren Bild den Flyer ziert. Die Bilder und Fotografien der Künstlerinnen eröffnen neue Perspektiven auf Alleen insgesamt und im Besonderen auf die nahegelegene Hohebucher Allee. „Alleen sind Heimat für Mensch und Tier“ erklärt Karin Laute in ihrer Präsentation zum Thema „Alleen – ihre Bedeutung für Mensch und Tier“.
Der Vortrag des früher an der Hochschule Nürtingen-Geislingen tätigen Prof. Wilfried Nobel zeigt das Dilemma von Bodenschutz und Flächenverbrauch auf. Zwar betont die Landwirtschaftsverwaltung, dass Landwirtschaftliche Vorrangflur I, wie das wertvolle Ackerland in Hohenlohe klassifiziert ist, nicht umgewidmet werden soll. Da es dazu bisher keine verwaltungsrechtliche Grundlage gibt, kommt es in der Praxis immer wieder zu Umwidmungen von fruchtbarem Ackerland. Chancen sieht Nobel in der neuen Verwaltungsvorschrift „Standorteignungskartierung und Bodenbilanz“. „Ist dies die bis jetzt fehlende Rechtsgrundlage?“ fragt Nobel, der auch LNV-Referent für Flächen- und Bodenschutz ist. „Die Kommunalpolitik ist gefordert“, betont der seit Jahrzehnten aktive Kommunalpolitiker. Schon jetzt gibt es kommunale Planungshoheit. Diese gilt es zu nutzen, sofern wertvolle Ackerflächen für die Landwirtschaft erhalten bleiben sollen.
Es schließt sich eine rege Diskussion an.
Sabine Bullinger