Presseberichte

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Ökumenischer Bauerntag 2023

Was ist uns die Landwirtschaft wert?

Ökumenisch gemeinsam unterwegs für die Wertschätzung unserer Lebensgrundlagen
Heroldstatt. Am vergangen Sonntag, den 5.März 2023 fand in der Berghalle in Heroldstatt der diesjährige
Ökumenische Bauerntag des Evangelischen Bauernwerks und des Katholischen Landvolks
statt.
Für die Bezirksarbeitskreise von Landwirtinnen und Landwirten auf der Alb begrüßte Karl-
Heinz Pfleiderer die zahlreichen Gäste von nah und fern, auch aus der Politik, vom
Berufsstand und den Landfrauen. Er drückte die Freude aus, nach dreijähriger Pause die
schöne ökumenische Tradition fortzusetzen. Der Posaunenchor umrahmte das bunte
Programm an Beiträgen musikalisch und festlich. Bürgermeister Michael Weber und der
Vorsitzende des Katholischen Landvolks, Johannes Sauter sprachen ein Grußwort.
Das Thema lautete: Wertschätzung für die Landwirtschaft?
Landesbauernpfarrerin Sabine Bullinger aus Hohebuch ging dieser Frage nach und
beleuchtete gesellschaftliche Erwartungen und Verbraucherwünsche, die in der Realität der
Lebensmittelproduktion oft nicht kostendeckend erfüllt werden können. Sie sei von vielen
Begegnungen mit Landwirtinnen und Landwirten beeindruckt, mit welcher Hingabe und
Treue zum anvertrauten Land, zu Pflanzen und Tieren geschafft und gesorgt wird, trotz oft
geringer Wertschätzung. Sie stellte folgenden Appell in den Raum: Wenn 260.000 Betriebe
80 Millionen Menschen in Deutschlande ernähren können, müsste es doch möglich sein,
dass diese 80 Millionen den 260.000 Betrieben ein ausreichendes Einkommen gewähren.
Anschließend ging Egon Oehler, der frühere Leiter der Schwäbischen Bauernschule in Bad
Waldsee auf die existentiellen Werte ein, die immer mehr verloren gehen. Er stellte seinen
Vortrag unter die These: „Was wir nicht wertschätzen, verlieren wir“. Jede Kultur und
Zivilisation hat die Agrikultur als Ausgangspunkt und unverzichtbare Grundlage. Wo das
Bewusstsein für diesen Wert verloren geht, geraten auch andere Werte in Gefahr. Er nahm
auch Bezug auf Antoine de St. Exupery, der die Folgen von Gottlosigkeit als Wurzel allen
Übels klar vor Augen führte.
Umrahmend und abschließend stand daher der Dank und die Wertschätzung, Dank für die
ökumenische Begegnung und die gemeinsamen Anliegen, an Sabine Bullinger und Egon
Oehler und alle, die mit großem Einsatz diesen ökumenischen Bauerntag ermöglicht haben.
Bezirksbauernpfarrer und Ortspfarrer von Heroldstatt Dr. Thomas Knöppler schloß den
Nachmittag ab mit einem Wort auf den Weg und dem Segen gemeinsam mit dem
katholischen Pfarrer Karl Enderle.
Der ökumenische Bauerntag 2024 soll dann wieder turnusgemäß auf der Reutlinger Alb
stattfinden und die Veranstalter freuen sich auf ein Wiedersehen dort.

Renate Wittlinger, Bildungsreferentin Ev. Bauernwerk Prälatur Ulm