Chorstudio Hohebuch
Nachdem im letzten Jahr am verlängerten Fronleichnamswochenende das Chorstudio mit dem renommierten Kirchenmusikdirektor Prof. Jürgen Budday stattfand, fanden sich auch in diesem Jahr hochmotivierte Sängerinnen und Sänger in der Ländlichen Heimvolkshochschule zusammen. Gemeinsam mit Budday machten sich dieses Jahr von Christi Himmelfahrt bis zum darauffolgenden Sonntag knapp 20 Sängerinnen und Sänger auf eine kurzweilige aber intensive Reise durch die Musikgeschichte. Am Anfang jedes Tages stand das Einsingen, das Körper und Geist versammeln sollte, um die körperlichen Grundlagen zu schaffen, damit jeder Ton in der für ihn am besten geeigneten Stelle des Körpers klingen konnte. Anschließend erklangen die ersten Töne des fünfstimmigen Satzes „Ehre und Preis sei Gott in der Höhe“ aus dem Magnificat von Johann Sebastian Bach. Obwohl der erste Durchlauf schon gut gelang, wurden doch durch die feine Probenarbeit des international renommierten Chorexperten Budday viele Einzelheiten korrigiert. Falsche Töne lösten sich zugunsten der richtigen und die Intonation besserte sich durch entsprechende Hilfestellung von Budday merklich. In den romantischen Werken von Cesar Franck oder Max Reger aber auch bei den beiden Renaissancemusikstücken von Melchior Frank und Adam Gumpelzhaimer halfen die Informationen, die Budday rund um die Kompositionen gab, Verständnis für die Anlage des Werkes aufzubauen. Plötzlich wurde klar, warum die Stimmverläufe so und nicht anders gebaut waren, und dass die Komponisten in verschiedenen Zeiten ihr Hauptaugenmerk auf unterschiedliche Dinge legten. Immer wieder gab Budday auch Tipps zur Probenarbeit, denn einige der Teilnehmer leiten eigene Chöre und konnten einen reichen Schatz an Hilfen mit nach Hause nehmen.
Um der Öffentlichkeit eine Einblick in die Arbeit des Chorstudios zu geben, wurde die Gelegenheit genutzt, den Gottesdienst am Sonntag in Neuenstein mitzugestalten. Pfarrer Hägele zeigte sich hocherfreut, dass das Chorstudio den Weg in seine Kirche gefunden hatte und baute die drei Werke von Melchior Franck, Adam Gumpelzhaimer und Cesar Franck geschickt in den Ablauf des Gottesdienstes ein. Erfreulich für die Sängerinnen und Sänger war, dass nach Ende des Gottesdienstes noch eine große Anzahl interessierter Zuhörer in der Kirche blieb und der anschließenden Matinee des Chorstudios zu lauschen. Neben Bachs „Ehre und Preis sei Gott dem Herrn“ erklangen auch zwei Sätze aus den Responsorien von Max Reger und ein abwechslungsreicher Satz von Jan- Äke Hillerud zu „Veni Emmanuel“, dem aus dem Gesangbuch bekannten „O komm, du Morgenstern“. Begeisterung unter den Zuhörern schufen die zeitgenössischen Kompositionen „Sanctus“ von Zdenek Lukas und Morten Lauridsens „O nata lux“. Letzteres war für die kleine Besetzung des Chorstudios eine große Herausforderung, war es doch gespickt mit Dissonanzen und Reibungen, aber eben auch mit wunderbar melodischen Spannungsbögen, durch das die Zuhörer das Werk mit großem Beifall bedachten. Auch wenn die Matinee eine Momentaufnahme im großen Prozess der Erarbeitung zeigte, die Zuhörer dankten dem Chorstudio und Dirigent Jürgen Budday mit langanhaltendem Beifall. Die Sängerinnen und Sänger selbst nahmen einen großen Erfahrungsschatz und die Erinnerung an zwei gut gelungene Auftritte ebenso mit wie die Vorfreude auf das nächste Chorstudio, das an Fronleichnam 2020 wieder stattfinden soll. Neue Sängerinnen und vor allem Sänger sind herzlich willkommen! Weitere Informationen erhalten Sie direkt bei der Ländlichen Heimvolkshochschule Hohebuch.