Presseberichte

Jugend und Landwirtschaft

Jugend – Land – Landwirtschaft

Das Seminar „Jugend-Land-Landwirtschaft“, bei dem viele ehemaligen Teilnehmer vom T-Kurs und Land Leben Live dabei sind, hat sich dieses Jahr einer großen Nachfrage erfreut. Rund 38 Jugendliche und junge Erwachsene haben mit Melanie Burkhardt – Organisatorin und Leiterin des Seminars – das erste Juli-Wochenende in Hohebuch verbracht.

Den Start machte ein Abend mit der Theaterpädagogin Rahel Vakalopoulos. In einem Gefühlsorchester haben wir die Gefühle Angst, Wut, Trauer und Freude zum Ausdruck gebracht. In kleinen improvisierten Theaterstücken haben wir uns anschließend in verschiedenste Rollen versetzt. So wurden Szenen im Urwald, auf dem Ballermann oder dem Rettungswagen lebendig. Begleitet wurde das Wochenende, wie man es von Hohebuch gewohnt ist, von einer hervorragenden Küche, bequemen Betten und einem großen Lagerfeuerplatz hinter dem Haus.

Am Samstag sind wir zeitig aufgebrochen, um den Milchverarbeitungsbetrieb Hartmann in Sindringen kennen zu lernen. Wir haben aus Sahne, durch Muskelkraft unsere eigene Butter hergestellt. Kocht man Milch ab, lässt sie wieder auf ca. 37-45°C (ungefähr lauwarm) abkühlen und verrührt etwas Joghurt darin, kann man über Nacht selbst Joghurt herstellen. Und mit Hilfe von Labtabletten kann man aus Milch zudem Frischkäse herstellen.

Die Familie Hartmann hat vor fünf Jahren die Molkerei erbaut. Zu Spitzenzeiten wurden 800l Milch in der Woche, mit Hilfe der mobilen Käserei von Herr Merk zu Käse verarbeitet. Aktuell ist die Molkerei nicht in Betrieb, sondern steht für interessierte Gruppen als Anschauungsort zur Verfügung. Natürlich haben wir Joghurt, Kräuterbutter und Frischkäse mit selbstgebackenen Brot und selbst hergestellter Marmelade anschließend verkostet.

Neben der Molkerei betreibt die Familie Hartmann einen Familienbetrieb mit ca. 70 Milchkühen und seit 2013 auch mit einer Biogasanlage. Die Prozesse in der Biogasanlage wurden uns anschaulich erklärt, wodurch man die Motivation und das umfassend vorhandene Wissen für das Thema mitbekommen hat.
Am Nachmittag ging es zur Familie Specht nach Zweiflingen in die Nudelproduktion. Was einst als kleine Produktion im Keller des Wohnhauses angefangen hat, ist mittlerweile zu einem Unternehmen mit einer Vollzeitangestellten und weiteren Teilzeitkräften gewachsen. Das Qualitätsversprechen von Specht ist, dass so viel Ei verwendet wird, wie der Grieß aufnehmen kann. Die Eier werden mit Hilfe einer Maschine aufgeschlagen. Anschließend werden diese mit Grieß in Knetmaschinen vermengt. In mehreren Trockenschränken werden die Nudeln dann 18 bis 30 Stunden getrocknet, bevor sie mit Hilfe einer Maschine verpackt werden. Durch verschiedene Sorten und Geschmacksrichtungen ist die Nudel trotz der langen Tradition äußerst wandelbar.

Am Samstag Abend hatten wir Besuch von Harald Ebner (Bündnis `90 die Grünen), einem Bundestagsabgeordneten aus dem Landwirtschaftsausschusses erwartet. Dafür haben wir Fragen vorbereitet, die uns im Bezug auf die Landwirtschaft, aber auch zu anderen Themen bewegen. Wir haben gezeigt, dass sich auch die Jugend für Kompromisse und Politik interessiert. Wir hoffen, dass Herr Ebner einige Eindrücke mitnehmen konnte.

Den Sonntag haben wir im Bogenparcours Hohenlohe in Diebach verbracht. Dort hatten wir am Morgen Zeit , erste Erfahrungen mit dem Bogen zu sammeln, indem wir auf Zielscheiben geschossen haben. Nach dem Mittagessen vor Ort wurden wir in kleinere Gruppen aufgeteilt und sind auf die „Jagd“ nach den 29 verschiedenen 3D Waldtieren gegangen. Für jedes Tier hatte man drei Versuche und kann zwischen 20 und 0 Punkten holen. Das Wochenende war äußerst Abwechslungsreich und viele haben sich den Termin für nächstes Jahr bereits notiert.
– Johanna Kümmerer

Bilder