Essen ohne Vorschrift und Moral
Mehr als achtzig Gäste ließen sich am 30. Januar zum Vortrag von Andrea Schmolzi über gute und gesunde Ernährung in die Aula der Akademie in Kupferzell einladen.
Kurzweilig und erfrischend führte Referentin Andrea Schmolzi aus Forchtenberg in die Geschichte der Ernährung seit der Römerzeit ein. Zur Verkostung gab es Garum – einen Sirup aus vergorenem Fisch, der im alten Rom als Würzmittel verwendet wurde. Maggi muss heute allerdings keine Konkurrenz fürchten.
Überraschend war, dass Diätassistentin Schmolzi nicht anhand von Nährstofftabellen und Ernährungspyramiden, sondern anhand der Geschichte der Speisung der 5000 aus dem Neuen Testament über Merkmale einer gesunden und guten Ernährung sprach. Dazu gehört als erstes, ein Gefühl für Hunger und Sättigung zu entwickeln. Der Kopf braucht 20 Minuten, um die Signale aus Bauch und Darm verarbeiten zu können. Deshalb ist es wichtig, sich zum Essen Zeit zu lassen. Gemeinschaft, das Teilen von Lebensmitteln und die Verwertung der Reste sind auch Aspekte, die in der Bibelgeschichte zu finden sind. Ihre Ernährungstipps fasst Andrea Schmolzi in einem Satz zusammen: „So frisch, so regional, so wenig verarbeitet wie möglich und nicht mehr essen, als man braucht.“ Bleibende Herausforderung ist, das Wissen um die Verarbeitung von Grundnahrungsmitteln an die nächste Generation weiterzugeben.
Klaus Anthes