Presseberichte

Besigheim / Brackenheim

Veranstaltungsbericht – BAKs Besigheim/Brackenheim

Milchvieh mit modernster Technik

Am 1. Februar besuchte der Bezirksarbeitskreis Besigheim-Brackenheim des Evang. Bauernwerks den landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Geiger in Bietigheim-Bissingen. Zum Familienbetrieb gehören neben dem Ackerbau rund 70 Milchkühe, die in einem 2016 gebauten Laufstall mit Laufhof leben, und eine Milchtankstelle direkt am Hof. Das Futter für die Kühe baut Familie Geiger zu rund 90% selbst an, unter anderem auf Grünlandflächen direkt an der Enz. Junior Tobias Geiger ergänzt bitter „Wir füttern unsere Kühe mit Hundekot und Abfall“, denn seine Wiesen an der Enz werden oft als Naherholungsgebiet genutzt. Tobias Geiger hat Agrarwirtschaft in Nürtingen studiert und ist 2015 in den elterlichen Betrieb eingestiegen. Er stellte den Betrieb in einem Rundgang vor und begeisterte die Zuhörer vor allem durch seine Fachexpertise. Der 28-Jährige interessiert sich für aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse und hat sowohl die wirtschaftliche Effizienz als auch Tiergesundheit und Tierwohl gleichermaßen im Blick. So hat er sich beim Stallbau 2016 für einen Melkroboter entschieden. In dem modernen Stall ist von der Jalousie-Steuerung bis zur Erfassung der Kauleistung einer Kuh alles automatisiert. „Der Computer erkennt oft vor uns, dass eine Kuh Beschwerden hat“, betont Geiger die Vorzüge des Roboters. Er genießt die gewonnene zeitliche Flexibilität. Stallarbeit heißt nun nicht mehr im Melkstand stehen, sondern Computerdaten auswerten und Herde sichten. Diese Arbeit ist zeitlich flexibler. Aber auch die Freiheit der Kühe ist gesteigert, denn sie können individuell entscheiden, wann sie gemolken werden. Das entspannt Kühe und Landwirt. Auf die Frage, ob ein Melkroboter in Zukunft den Melkstand ablösen wird, erklärt Geiger, dass ein Roboter zum Betrieb passen muss. Nicht nur zur Betriebsgröße und –struktur, sondern vor allem zum Landwirt, der mit ihm arbeitet. Für den gelernten Elektriker ist die Technik keine Hürde und „die Kühe finden den Roboter geil“.

Melanie Läpple